Dienstag, 28. Juli 2015

WHO bezeichnet Virushepatitis als “weltweit bedeutendes Gesundheitsproblem”

Angelika Widhalm, Vorsitzende der  HHÖ  

Am 28.Juli ist der Welt Hepatitis Tag 2015. DIe "Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform Gesunde Leber" (HHÖ) immt diesen zum Anlass, um auf die weltweit dramatische Situation bezüglich Lebererkrankungen hinzuweisen. Bereits im Jahr 2010 erkannte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Virushepatitis per Resolution als eine der globalen Gesundheitsbedrohungen unserer Zeit an und erteilte damit allen Gesundheitsministern der Welt einen klaren Arbeitsauftrag.

Mit der Aktion #4000voices möchte die World Hepatitis Alliance (WHA) dieses Jahr auf weltweit 4.000 Menschen aufmerksam machen, die tagtäglich an den Folgen einer Virushepatitis sterben – pro Jahr sind
es 1,4 Mio. Menschen weltweit; rund 400 Mio. Menschen sind aktuell betroffen. “Allein in Österreich leiden etwa 120.000 Patienten an viraler Hepatitis B oder C, und jährlich kommen rund 2.000 neue Diagnosen hinzu. Das setzt das heimische Gesundheitssystem immer mehr unter Druck”, skizziert Angelika Widhalm, Vorsitzende der Hepatitis Hilfe Österreich, die Situation hierzulande. Das Ziel der #4000voices-Kampagne ist es daher, dass möglichst viele Menschen via Twitter oder auf http://www.worldhepatitisday.org/en/4000-voices ein Zeichen setzen und so die nötige Aufmerksamkeit für das Problem schaffen.

Nationaler Strategieplan von WHO gefordert
Diese Entwicklung verlangt auch nach neuen Strategien, damit das heimische Gesundheitssystem langfristig genauso gut funktionieren kann wie bisher. Aus diesem Grund arbeitet die Hepatitis Hilfe Österreich am Konzept “Erstellung eines nationalen Strategieplanes zur Eindämmung von viralen Hepatitis-Erkrankungen”. Eine tragende Säule dabei ist die Prävention. Widhalm verweist außerdem auf die gemäß dem EASL-Kongress 2015 in Wien neue Volkskrankheit Nummer 1: Fettleber.

Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sieghart
Laut Univ.Prof. Dr. Wolfgang Sieghart (AKH Wien) hat bereits jetzt jeder 4. Österreicher eine Fettleber, die verschiedene Ursachen haben kann (nichtalkohol- oder alkoholbedingt, medikamentenbedingt, toxisch oder – wie in den meisten Fällen – durch Ernährung und Lebensstil verursacht). Besonders gefährdet sind in diesem Bereich Diabetiker.

Widhalm und Univ.Prof. Dr. Sieghart verweisen aber auch auf die nicht weniger bedeutsamen ererbten Lebererkrankungen, “die ebenfalls nach wie vor viel zu wenig Platz in unserem Bewusstsein finden – genau so, wie die Autoimmunhepatitis (AIH) die Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson), Eisenspeicherkrankheit
(Hämochromatose) u.v.m.”, betont Widhalm. “Man rechnet in Österreich mit rund 1,5 Mio. Leberkranken. Alle Lebererkrankungen gehen unbemerkt, unbeachtet und unbehandelt den gleichen Weg – sie führen direkt in den Leberkrebs oder gar zum Tod.”

Abgesehen von den gesundheitlichen Beeinträchtigungen bedeutet die Diagnose aber auch eine enorme finanzielle Belastung für die Betroffenen sowie für das Gesundheits- und Sozialwesen – also die Gesellschaft insgesamt. Die Vorsitzende der HHÖ und Univ.Prof. Dr. Sieghart sind der Überzeugung: Der Schlüssel zum Erfolg liegt vor allem in der Prävention, in der Bewusstseinsbildung sowie in einer rechtzeitigen Behandlung. Univ.-Prof. Dr. Sieghart spricht sogar von einer NAFLD/NASH-Epidemie. “Die nichtalkoholische Fettleber ist mittlerweile die häufigste Lebererkrankung in den westlichen Industrieländern”, betont Sieghart. “Innerhalb der EU liegt die Prävalenz bei bis zu 44%. Auch bei Kindern und Jugendlichen steigt die Krankheitshäufigkeit gefährlich an. Bereits jetzt sind 12% bis 25% aller 12- bis 20-Jährigen betroffen”, betont der Leber-Experte und macht NAFLD/NASH für 25% aller Transaminasenerhöhungen sowie für 10% bis 20% aller Leberzirrhosen verantwortlich. Da es bei NAFLD/NASH so gut wie keine Medikamente gibt, hebt auch Sieghart die Prävention als effektivste Maßnahme gegen die neue Volkskrankheit hervor. Im Ernstfall müssen die Betroffenen ihren gesamten Lifestyle ändern. “Vor allem aber müssen sie ihre Ernährungsgewohnheiten komplett überdenken und sich mehr bewegen”, so Sieghart. “Die große Herausforderung der nahen Zukunft wird es sein, die Menschen zu motivieren, diesen mitunter gravierenden Lebenswandel zu vollziehen.”

Über die Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform gesunde Leber
Die “Hepatitis Hilfe Österreich - Plattform Gesunde Leber” (HHÖ) wurde im Jahr 2000 von engagierten Patienten gemeinsam mit Ärzten und den Partnern aus der Gesundheitspolitik gegründet. Seither fungiert der gemeinnützige Verein als Schnittstelle zwischen PatientInnen und MedizinerInnen, Behörden, Ministerien, Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Sozialversicherungsträgern, Krankenkassen sowie regionalen Behörden hier in Österreich. Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus namhaften Fachärzten und Wissenschaftlern, gewährleistet die Richtigkeit, Aktualität und Seriosität der medizinischen Informationen der HHÖ. Die Hepatitis Hilfe Österreich wird daher künftig noch enger als bisher mit allen zuständigen Behörden, Ministerien und einschlägigen Institutionen des Landes und Medien zusammenarbeiten.

Beispiele für Präventions- und Serviceprojekte der HHÖ
Im Rahmen einer Initiative des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger arbeitet die Hepatitis Hilfe Österreich gemeinsam mit Vertretern der WKO an der Entwicklung und Vergabe des überregionalen Gütesiegels “Leben OK” für Piercer, Tätowierer und Fußpfleger. Zudem betreibt die Hepatitis Hilfe Österreich laufend Aufklärungsarbeit in puncto Prävention und beteiligt sich daher auch immer wieder an Impfkampagnen für Hepatitis A und B. Denn: Nur wer gegen Hepatitis A und B geimpft ist, ist wirklich geschützt. Über laufende Serviceprojekte wie z.B. den “Info-Point-Gesunde-Leber” in den Räumen der WGKK auf der Mariahilferstraße informiert die HHÖ auf www.gesundeleber.at. Eine Ausweitung auf die Bundesländer ist in Ausarbeitung.

1. Lebergesundheitstag im Wiener KH Barmherzige Schwestern am 26. September 2015
Im Rahmen der Kooperation mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien wird der “Leber-Gesundheitstag” am 26. September 2015 gemeinsam mit einem Tag der offenen Tür im KH Barmherzige Schwestern Wien stattfinden. Zahlreiche weitere Veranstaltungen und Aktionen in allen Bundesländern folgen!


 www.gesundeleber.at

Montag, 20. Juli 2015

Sensorische Analyse bestätigt: PeterQuelle ist “Natur, die man schmeckt”


PeterQuelle-Geschäftsführer Gerald Behan
freut sich über den wissenschaftlichen
Qualitätsbeleg durch die ÖGVS
und die Universität Wien.
Nun ist es auch wissenschaftlich erwiesen: PeterQuelle zählt zu den wohlschmeckendsten und erfrischendsten Mineralwassersorten Österreichs. Dies ergab eine erst kürzlich von der Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) durchgeführte Prüfung im Sensorik-Labor des Departments für Ernährungswissenschaften der Universität Wien, bei der acht “prickelnde” Mineralwassersorten untersucht wurden. Neben PeterQuelle waren dies clever Urquelle, Gasteiner, Juvina, Römerquelle, Tauernquelle, Vöslauer und Waldquelle. Dabei wurden die Getränke nach insgesamt zwölf Attributen analysiert - “die wichtigsten aus unserer Sicht: Geschmack, Geruch und Mundgefühl”, erläutert PeterQuelle-
Geschäftsführer Gerald Behan zufrieden. Mit insgesamt 6,1 Punkten erhielt PeterQuelle von den sensorisch geschulten Prüfern schließlich die Bestnote “Sehr gut”.
Nicht nur Römerquelle (5,8 Punkte), sondern auch andere namhafte Marken wie Vöslauer (4,7 Punkte), Gasteiner (5,1 Punkte) oder Juvina (5,5 Punkte) wurden vom Wasser aus dem steirischen Vulkanland auf die Plätze verwiesen. Außerdem wurde PeterQuelle sowie die andere Top-Marke der Analyse von den Prüfern als erfrischender wahrgenommen als die übrigen Mineralwassersorten (www.qualitaetstest.at/nationale-studien/mineralwasser-test.html).

“Erst vor wenigen Monaten schaffte PeterQuelle den Sprung unter die Top 5 im Sympathie-Ranking der österreichischen Mineralwassermarken. Jetzt wird unser Anspruch, Mineralwasser in bester Qualität zu bieten, durch eine wissenschaftliche Prüfung untermauert. Das ist sehr motivierend und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind”, freut sich Behan und verweist mit Stolz auf den Slogan seiner Marke: “Natur, die man schmeckt.”


www.peterquelle.at

Donnerstag, 9. Juli 2015

Der Das vergessene Buch Verlag feiert seinen 1. Geburtstag

DvB Verlag GmbH
„Nicht alle Bücher sind es wert, gelesen zu werden. Aber die wenigsten sind es wert, vergessen zu bleiben!“ Genau diesem Credo folgte Albert C. Eibl im Juli 2014, als er nämlich seinen eigenen Verlag am Schottenring in Wien gründete: den Das vergessene Buch Verlag (DVB Verlag GmbH). Heute, ein Jahr später, blickt Eibl auf „ein abwechslungsreiches und erfolgreiches erstes Jahr“ zurück. Denn sein Ziel, „Meisterwerke der deutschsprachigen Literatur, die zu Unrecht vergessen wurden und deshalb nicht mehr verlegt sind, einem aufgeschlossenen und neugierigen Lesepublikum endlich wieder zugänglich zu machen“, konnte er bereits in zwei konkreten Fällen realisieren und damit eine „offenkundige Lücke in der österreichischen Verlagslandschaft schließen“. Seit Jahresbeginn 2015 legte der junge Wiener Verlag zwei Werke der weitgehend in Vergessenheit geratenen österreichisch-jüdischen Exilautorin Maria Lazar (1895-1948) neu auf – Die Vergiftung und Die Eingeborenen von Maria Blut (siehe unten). Auf diese Weise wurde die Schriftstellerin und Publizistin, die 1933 mit Bert Brecht ins dänische Exil ging und 1939 vor den Nationalsozialisten nach Schweden flüchtete, für die österreichische Leserschaft wiederentdeckt. Herausgeber der beiden Bücher ist der Wiener Germanist Prof. Johann Sonnleitner (Universität Wien), der zudem ein substanzielles Nachwort zu beiden Werken beigesteuert hat.

Das DVB-Verlagsprogramm
„Ein Fall wie der Maria Lazars, einer äußerst vielseitigen und in den dreißiger Jahren auch literarisch erfolgreichen Autorin, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft und ihrem schon 1933 erfolgten, freiwilligen Gang ins dänische Exil in der Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit schlichtweg vergessen wurde und bis heute vergessen blieb, ist zwar eine Seltenheit, es handelt sich aber keineswegs um einen Einzelfall“, betont Eibl, der überzeugt ist, dass hier auch in Zukunft noch echte Entdeckungen zu machen sind. „Bis dato sind viele Autorinnen und Autoren, die vor dem Machtantritt der Nazis weithin geschätzt und bekannt waren, von der Literaturgeschichtsschreibung noch nicht rehabilitiert worden. Das zeigt sich ganz besonders im Bereich der österreichischen Literatur von Frauen. Hier muss noch einiges nachgeholt werden“, verweist der DVB Verlag-Gründer auf diesen Missstand. Um zumindest im Kleinen Abhilfe schaffen zu können, wird sich das Verlagsprogramm des DVB Verlags auch weiterhin verstärkt der deutschsprachigen Exilliteratur zur Zeit des Dritten Reichs widmen.

Aktuell arbeitet der DVB Verlag an zwei weiteren Projekten. „Den bisher nur auf Englisch erschienenen Roman No right to live, den Maria Lazar 1934 in London publizieren musste, weil sie dafür in der Schweiz und in Österreich keinen Verleger mehr fand”, möchte Eibl voraussichtlich noch im Herbst 2015 herausbringen. Darin zeichnet Lazar ein eindringliches und düsteres Bild der schleichenden Nazifizierung Wiens. „Außerdem liegt uns das Typoskript eines bisher noch nie publizierten, vielversprechenden Romans der bereits wiederentdeckten österreichischen Exilautorin Mela Hartwig (1893–1967) vor, das wir schon bald das erste Mal veröffentlichen wollen”, stellt der DVB Verlag-Gründer in Aussicht und verweist auf einige „weitere höchst interessante und eigenwillige Manuskriptvorschläge von JungautorInnen”, die dem Verlag vorliegen. „Hier können wir uns vorstellen, 2016 eine neue Sparte zu eröffnen, die sich explizit künstlerisch anspruchsvollen Werken der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur widmet”, meint Eibl.

Die bisherigen Publikationen
Mit der Neupublikation von Die Vergiftung, des 1920 erschienenen, autobiografischen Debütromans von Maria Lazar (1895-1948), durfte sich der neu gegründete Verlag in diesem Frühjahr erstmals über ein breites mediales Echo freuen. Die Drucklegung dieses Werks wurde von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) gefördert. Mit der Neuauflage Maria Lazars Exilroman Die Eingeborenen von Maria Blut, der die schleichende Entwicklung des Nazismus in der österreichischen Provinz zu Beginn der 1930er Jahre thematisiert, machte der Verlag im Mai einen weiteren Schritt in Richtung literarischer Rehabilitierung der Autorin. „Die Wiederentdeckung der vergessenen Schriftstellerin wurde in einigen überregionalen Medien euphorisch begrüßt“, freut sich Eibl.
Der bekannte Literaturwissenschaftler und -kritiker Michael Rohrwasser (Lehrstuhl für „Neuere Deutsche Literatur” an der Universität Wien) spricht sogar von einer „kleinen Sensation“. Harald Eggebrecht von der „Süddeutschen Zeitung” kommentiert Die Eingeborenen von Maria Blut wie folgt: „Es ist eine bitterböse und sehr wahre Melange, die Maria Lazar in der fiktiven österreichischen Kleinstadt Maria Blut anrührt: Klerikalfaschismus und Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Wundergläubigkeit, Bigotterie und verlogene Sexualmoral. Es ist jene rechtsradikale Mischung, in deren Klima die Nazis auf blanke Willfährigkeit stießen.“